Jahreszeiten küche Rezension

Alles zu seiner Zeit: Ich koche gerne mit frischen, saisonalen und regional angebaute Lebensmitteln. Zu jeder Jahreszeit bietet die Natur die Möglichkeit den Speiseplan bunt und nährstoffreichen zu gestalten. Im Supermarkt findet man viele Obst- und Gemüsesorten, die das ganze Jahr angeboten werden. 

Die meisten „ganzjährigen“ Sorten, werden in ihren Herkunftländern noch unreif geerntet und unter hohem chemischem Aufwand zur Reifung gebracht. Wirklich wertvoll für unseren Körper ist für uns aber nur Obst und Gemüse, das reif geerntet wurde. 

Vor kurzem habe ich beim stöbern das Buch „Jahreszeitenküche“ entdeckt. Mich hat das Titelbild und der Klappentext gleich angesprochen, denn es verspricht genau die Sachen, die mir beim Kochen wichtig sind und auf die ich wert lege. Shane McMahon sieht das so wie ich und deshalb freue ich mich sehr dass ich dieses Buch hier vorstellen darf.

Shane McMahon
Jahreszeitenküche – Mit 60 saisonalen Rezepten durchs Jahr

Wenn Shane McMahon kocht, geht er erst mal auf den Markt und lässt sich inspirieren von dem, was gerade Saison hat. Um diese Produkte herum kreiert er seine Gerichte, frei nach seinem Motto: Die Fantasie ist die Königin der Kochrezepte. Im vorliegenden Kochbuch präsentiert Shane McMahon 60 Lieblingsgerichte mit den saisontypischen Produkten aus Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Zudem besucht er seine Lieblingslieferanten wie den Fischzüchter oder den Schafzüchter, mit deren Erzeugnissen er so gerne kocht.

Der Autor Shane McMahon wuchs in Limerick/Irland auf. Mit 21 Jahren kam er nach Deutschland, reiste quer durch Deutschland, die Sprache lernte er zwischen Kochtöpfen in der Küche. Stationen waren dabei das Münchner Sterne-Restaurant Königshof oder der berühmte Gourmet-Tempel Tantris. Ende 2009 eröffnete er „Shane’s Restaurant“ in München, wo er seine Gäste täglich mit wechselnden saisonalen Überraschungsmenüs begeistert.

Das 192 Seiten schwere Kochbuch mit einem silberfarbenen Lesebändchen ist optisch schon ein Hingucker. Im Buch finden sich 60 Rezepte und viel wunderschöne Fotos die sofort Appetit auf die Gerichte machen. Die Rezepte sind nach den Jahreszeiten geordnet, und in diesen Kategorien noch einmal nach Vorspeise, Hauptspeise, Dessert. Das Thema frische, regionale Küche wird gut erklärt und vorgestellt.

Die Rezepte sind haben unterschiedliche Schwierigkeitsgrade. Sie sind aber so gut erklärt dass sie jedem mit etwas Übung gelingen. Frühling, Sommer, Herbst und Winter – jeder Jahreszeit steht eine Vorstellung saisonaler Produkte voran. Einige Lieferanten die Shane´s Restaurant beliefern, werden vorgestellt. Ich finde das gibt dem Buch eine sehr persönliche Note.

Mich hat das Buch sehr inspiriert und zum nachkochen angeregt. Ich denke, auch wen ich mich nicht immer akribisch an die Rezepte halte, hier und da eine Zutat austausche und etwas experimentiere, koche ich in Shane McMahon´s Sinne.

Natürlich habe ich schon einiges aus dem Buch nachgekocht, sonst könnte ich ja nichts erzählen 🙂
Da es gerade so wunderbare Aprikosen gibt, möchte ich euch ein sommerliches Aprikosenrezept vorstellen.

Wachauer Marillenknödel mit Marillenragout

ZUTATEN
Für das Marillenragout
60 g Zucker
200 ml Champagner
400 ml Moscato d’Asti
3 cl Weißwein
12 kleine vollreife Marillen (Aprikosen)
ausgeschabtes Mark von 1 Vanilleschote
2 cl Aprikosenlikör
Für den Teig
600 g mehligkochende Kartoffeln, geschält
Salz
50 g Mehl
25 g Speisestärke
3 Eigelb
geriebene Muskatnuss
1 1/2 Eiweiß
Für die Füllung
8 kleine vollreife Marillen (Aprikosen)
8 Stück Würfelzucker
Zum Garen
Saft und abgeriebene Schale von
einer 1/2 unbehandelten Orange
Salz, Zucker
Zum Anrichten
50 g Butter
40 g Biskuit- oder Semmelbrösel
etwas Zucker
Puderzucker zum Bestäuben
frische Minzeblättchen

Für das Marillenragout
den Zucker goldgelb karamellisieren lassen. Nach und nach mit dem Champagner ablöschen, dann den Moscato d’Asti und den Weißwein zufügen. 2 Marillen zerschneiden, entsteinen, hineingeben
und leise köcheln lassen, bis sie sehr weich sind. Den Fond mit den Marillenstücken durch ein Sieb drücken, das Vanillemark zufügen und den Fond abkühlen lassen. Dann den Aprikosenlikör daruntermischen.

Die übrigen Marillen in kochendem Wasser blanchieren, eiskalt abschrecken und häuten. Nach Wunsch halbieren oder vierteln, in den Fond einlegen und mindestens 2 Stunden zugedeckt ziehen lassen.Die Kartoffeln in Salzwasser weich kochen, abgießen und im heißen Backofen ausdampfen lassen. Noch warm durch die Presse drücken, Mehl, Stärke und Eigelb locker, aber sorgfältig daruntermischen und den Teig mit Salz und Muskat würzen. Eiweiß nicht ganz steif schlagen und kurz unterheben, keinesfalls lange verrühren.
Die Marillen in kochendem Wasser blanchieren, eiskalt abschrecken und häuten. Der Länge nach aufschneiden, die Steine entfernen und jeweils durch einen Zuckerwürfel ersetzen.
Jeweils 1/8 des Kartoffelteigs zu einem flachen Fladen drücken, eine gefüllte Marille darauflegen und den Teig drumherum zum Knödel formen.Reichlich Wasser in einem breiten Topf aufkochen und mit
Orangensaft und –schale, Salz und Zucker würzen. Die Knödel hineinlegen (sie dürfen sich nicht berühren) und 20 Minuten sieden, aber nicht sprudelnd kochen lassen.

Die Butter in einer Pfanne aufschäumen lassen, die Brösel darin goldgelb rösten und leicht zuckern.
Die Knödel aus dem Wasser heben, gut abtropfen lassen, anrichten und mit den Bröseln bestreuen. Die Marillen anlegen und mit dem Fond überziehen. Zum Schluss alles leicht mit Puderzucker bestäuben und mit den Minzeblättchen verzieren.

Auch wenn die Zutatenliste recht lang ist, sind die Marillenknödel nicht schwer zu machen. Und lecker sind die, hmmmmmm 🙂

Dass ich die Minze vergessen hab ist mal wieder typisch für mich 🙂 Die schönsten Minzeblättchen lagen in der Küche bereit. Dass ich sie zum anrichten nicht verwendet habe, ist mir erst aufgefallen als die Fotos gemacht und die Knödel verputzt waren – na, so ein grüner Farbklex wäre schon schön…


Viele liebe Grüße

Silke

Das Buch „Jahreszeitenküche“ wurde mir kostenlos von der Verlagsgruppe Randomehouse zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf meine Meinung.

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